Kreuzbiss mit Alignern behandeln

23. August 2024

Eine Fehlstellung der Zähne, die weitreichende Schäden mit sich bringen kann, ist der Kreuzbiss. Behoben werden kann der Kreuzbiss mit einigen Behandlungsmethoden, zu denen auch Aligner gehören. Allerdings gibt es Einschränkungen.

Ein Kreuzbiss bedeutet, dass die Backenzähne nicht korrekt aufeinander schließen, weil die Zähne im Unterkiefer zu weit nach außen stehen oder die des Oberkiefers zu weit nach innen. Der Kreuzbiss kann einseitig sein, das heißt, dass die Zähne nur auf einer Seite nicht richtig zusammenbeißen, oder beidseitig, wenn die Zähne auf beiden Seiten falsch stehen. Eine möglichst frühe Behandlung mit einer Zahnspange ist nötig, denn die Folgen können das Leben der Betroffenen beeinträchtigen: Bei Kindern können Sprachentwicklungsstörungen entstehen, es kann zu Kaustörungen, veränderten Gesichtsproportionen oder Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich kommen. Langfristig können auch Kiefergelenksbeschwerden bei Erwachsenen entstehen.

Kreuzbiss möglichst früh behandeln

Eine häufige Ursache für den Kreuzbiss ist ein zu schmaler Oberkiefer. Das ist entweder ein erbliches Problem oder kann durch Daumenlutschen oder das Atmen durch den Mund statt durch die Nase in der Kindheit entstehen. Dann findet die Zunge nicht die richtige Position im Oberkiefer und dieser wird nicht ausreichend im Wachstum unterstützt. Eine möglichst frühe Behandlung beim Kieferorthopäden ist in diesem Fall wichtig, am besten vor dem zehnten Lebensjahr und schon im Milchzahngebiss.

Aligner bei leichtem Kreuzbiss oder zum Ende der Behandlung

Eine Möglichkeit, den Kreuzbiss zu korrigieren, sind Aligner. Diese transparente Zahnschiene ist unauffällig und kann zum Essen oder zur Zahnpflege herausgenommen werden. Aligner müssen jedoch 20 bis 22 Stunden täglich getragen werden, um die Fehlstellung der Zähne zu beheben. Aligner eignen sich meist nur zur Korrektur eines leichten Kreuzbisses oder zur Feinanpassung am Ende einer Behandlung mit konventionellen Zahnspangen. Sie bieten eine weniger invasive Option, sind jedoch bei schwereren Fehlstellungen weniger wirksam.

Aktivator, lose und feste Zahnspangen

Meist erfolgt die Behandlung zunächst mit einer losen oder einer festen Zahnspange. Damit soll der zu schmale Oberkiefer vergrößert werden. Bei Kindern wird zur Behandlung oft ein Aktivator angewendet, ein funktionskieferorthopädisches Gerät, das aus Kunststoff und Draht gefertigt ist und die Mundmuskeln trainiert, um so den Kreuzbiss zu beheben. Eine herausnehmbare Zahnspange übt Druck aus, um so den Oberkiefer zu vergrößern. Dies bezeichnet man auch als Gaumennahterweiterung und ist möglich, solange der Kiefer sich noch im Wachstum befindet. Eine Behandlung mit einer festen Zahnspange dient dazu, Zähne im Kieferknochen zu bewegen. Sie wird immer wieder beim Kieferorthopäden nachgestellt, um die Zähne in eine optimale Position zu bringen. 

 

Quellen: 

  • Das Gesundheitsportal medondo.health
  • S3-Leitlinie „Ideale Behandlungszeitpunkte kieferorthopädischer Anomalien“
  • KZBV: Häufige Fehlstellungen
  • Richtlinien des Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen für die kieferorthopädische Behandlung
  • Iodice G, Danzi G, Cimino R, Paduano S, Michelotti A. Association between posterior crossbite, skeletal, and muscle asymmetry: a systematic review. Eur J Orthod. 2016 Dec;38(6):638-651. doi: 10.1093/ejo/cjw003. Epub 2016 Jan 28. PMID: 26823371.
  • Ugolini A, Agostino P, Silvestrini-Biavati A, Harrison JE, Batista KB. Orthodontic treatment for posterior crossbites. Cochrane Database Syst Rev. 2021 Dec 24;12(12):CD000979. doi: 10.1002/14651858.CD000979.pub3. PMID: 34951927; PMCID: PMC8709729.
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