Mundtrockenheit verstehen und erfolgreich behandeln

14. Juni 2024

Die meisten Menschen haben hin und wieder einen trockenen Mund. Das Phänomen tritt meistens auf, wenn man aufgeregt ist, zu wenig getrunken hat oder unter Stress steht. Doch was passiert, wenn dieser Zustand zur Norm wird?

Halten die Symptome über längere Zeit an, kann das nicht nur extrem unangenehm sein, sondern zu gesundheitlichen Problemen führen. Denn Speichel hält den Mund feucht und spielt somit eine wesentliche Rolle in unserer Mundgesundheit: Er hilft bei der Verdauung von Nahrung, beugt Infektionen vor, indem er Bakterien bekämpft, und schützt die Zähne vor Karies. Außerdem ermöglicht er, dass Menschen problemlos kauen und schlucken können.

Ursachen für Mundtrockenheit

Mundtrockenheit (Xerostomie) entsteht in der Regel aufgrund einer Funktionsstörung der Speicheldrüsen. Diese sorgt für eine verminderte Speichelsekretion, eine Veränderung in der biochemischen Zusammensetzung des Speichels oder für das Ausbleiben des Speichelflusses. Unterschiedliche Faktoren begünstigen einen trockenen Mund: Oftmals sind vermehrtes Schwitzen, Nervosität und Angstzustände, Erkrankungen mit Fieber oder mangelnde Flüssigkeitszufuhr die Ursache. Ein trockener Mund kann aber auch diese Hintergründe haben:

  • Mundatmung (z.B. aufgrund einer blockierten Nase)
  • Fortgeschrittenes Alter (Speichelfluss nimmt im Alter ab)
  • Arzneimittel, die beispielsweise bei Herzerkrankungen, Allergien, Parkinson, hohem Blutdruck oder Depressionen eingenommen werden
  • Strahlentherapie im Kopf- und Halsbereich (kann die Speicheldrüse beschädigen) 
  • Chemotherapie (kann die Menge und Zusammensetzung des Speichels verändern) 
  • Diabetes (erhöhte Blutzuckerwerte können zu verminderter Speichelproduktion führen)
  • Tabak- oder Alkoholkonsum (können den Speichelfluss verringern)
  • Stoffwechsel- oder Autoimmunerkrankungen wie Sklerodermie oder das Sjögren-Syndrom 

 

Das sind mögliche Symptome von Mundtrockenheit

Patientinnen und Patienten, die unter Mundtrockenheit leiden, klagen in der Regel über Schwierigkeiten beim Kauen, Schlucken oder Sprechen. Einige haben ein brennendes und schmerzendes Gefühl im Mund. Oftmals geht Xerostomie mit starkem Mundgeruch einher. Betroffene empfinden außerdem nicht nur ihren Mund als trocken, rissig und klebrig, sondern auch ihre Lippen. Darüber hinaus kann das Geschmacksempfinden beeinträchtigt sein (metallischer oder bitterer Geschmack im Mund).  Hält dieser Zustand an, kann er zu Appetitverlust und Schlafstörungen führen. Es kommt auch vor, dass Betroffene aufgrund der Schmerzen eine ausgewogene Ernährung vernachlässigen oder nicht genügend Flüssigkeit zu sich nehmen.

Ebenso kann eine dauerhafte Mundtrockenheit das Risiko für Zahnfleischerkrankungen und Zahnverlust immens erhöhen. Eine schwere Xerostomie wird beispielsweise häufig mit der Entwicklung von Zahnhalskaries, der aus der übermäßigen Ansammlung von Zahnbelag an den vorderen Unterkieferzähnen oder den Höckern der Seitenzähne resultiert, in Verbindung gebracht. Um das Risiko für diese Erkrankungen zu verringern, sind vorbeugende Maßnahmen wie eine besonders sorgfältige Mundhygiene und der Einsatz von Fluoriden unerlässlich. Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen und Reinigungen runden die Vorsorgemaßnahmen ab. Denn diese ermöglichen eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Problemen.

So behandelt man Xerostomie

Die Behandlung von Mundtrockenheit erfordert einen individuell angepassten Ansatz, der nicht nur auf die Linderung der Symptome abzielt, sondern auch darauf, die zugrundeliegenden Ursachen anzugehen. Erste Schritte zur Verbesserung des Zustands können sein, dass Betroffene bewusst auf Tabak und Alkohol verzichten und mehr trinken. Eine optimale Menge sind anderthalb bis zwei Liter Wasser oder ungesüßte Getränke am Tag. Die Flüssigkeit sollten Patientinnen und Patienten regelmäßig und in kleinen Schlucken zu sich nehmen, um den Mundraum stetig befeuchtet zu halten. Darüber hinaus helfen zuckerfreie Bonbons und Eiswürfel, den Speichelfluss anzuregen.

Eine gute Mundhygiene ist bei Mundtrockenheit – wie bereits erwähnt – immens wichtig. Betroffene sollten ihre Zähne mindestens zweimal täglich gründlich putzen und einmal jährlich zur Vorsorge bei ihrer Zahnärztin oder ihrem Zahnarzt gehen. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sind unerlässlich, um die Mundgesundheit zu überwachen und frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Die Zahnärztin oder der Zahnarzt kann Speichelersatzmittel, Speichelstimulanzien (Mittel, die den Speichelfluss anregen) oder Fluoridbehandlungen verschreiben, um dem erhöhten Kariesrisiko entgegenzuwirken.

Fazit

Letztlich erfordert die erfolgreiche Behandlung von Mundtrockenheit eine enge Zusammenarbeit zwischen Patientinnen und Patienten, Zahnmedizinerinnen und Zahnmedizinern sowie anderen medizinischen Fachkräften, um eine umfassende Betreuung und Unterstützung sicherzustellen. Denn verursacht eine Erkrankung die Mundtrockenheit, kann deren Behandlung das Problem der Xerostomie lösen – etwa eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels bei Diabetes mellitus.

 

Quellen:

  • Das Gesundheitsportal medondo.health
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